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Kirchenangelegenheiten
Von den kirchlichen Angelegenheiten
Naundorfs erfahren wir aus dem Bericht über die Kirchenvisitation
in Naundorf am 13. Oktober 1544 Folgendes:
„Pastor in Nawendorf ist Peter Eymermacher von Luckewald,
Monnich zu Zyme, beruffen gein Nawendorff bey Halle unterm Bischoff
von Merseburg zum Pfarrambt." - Er war in Wittenberg ordiniert
worden, und zwar durch Bugenhagen und ist in Naumburg 14 Jahre
gewesen. - „Collator der Pfar von Benndorf und Taubenheim wils
nicht gestehen, will die lehn selber haben." Gebrechen:
„Die Gemein zu Nauendorf beclagen sich, das ir pfarrer nachlessig
sey, und predigt und komme am Sonntag langsam in die 'Kirche, aber
das Evangelium, als viel sie es verstehen, sag ehr in, wie tzt der
brauch sey, noch sagt in nicht des catechismus."
Einkommen:
„Item 4 alt Schock 5 g gibt Storke von eynem vivarien yn der
kirchen Nicolai zu Nawendorff. Dafür soll der pfarrer predi gen, se
drarr facit. Conduxit parochiam zu Reipisch quarr sinnlecurat, - Eyn
filial kegen Frankendorf (Frankleben) gehöret, heißt Runstedt, das
were der pfar Nawendorff; habet 2 hufen Landes und eyn wise etc. -
das pfarrhaus wollen die Leute willigk bauen." Abschidt:
„Der pfarrer zu Nauendorff hat angelobt sich hinfurder in 1 Jahr
zu bessern; die pfarr soll er auch nicht lenger den auf Ostern innen
haben, wenn er sich nicht bessern wirdet, sol er derhalben
examiniert werden uf Ostern Sie haben ein postil entfangen und
sagen, sie haben die Biblia vorhin, und haben keine biblia genohmen."
Die
Ermahnung scheint den Pfarrer Eymermacher nicht geschreckt zu haben,
er wird bald verabschiedet. Nach dem Abgang von Eymermacher
übernahm der Pfarrer von Benndorf dessen Obliegenheiten.
Das
Visitationsprotokoll von 1562 gibt als Einnahme von der Naundorfer
Pfarre folgende Posten an: ph. heimzen und 7 heimzen halb Weizen und
halb Gersten. Item 4 fl. und 1 gr. von der freytagspredigt, 15 gr.
zinse und 1 viertel Landes."
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