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Kötzschen
Kötzschen
liegt am unteren Ende des Geiseltales, südwestlich von Merseburg,
es ist die letzte Ortschaft des Tales südlich der Geisel.
Ortsgeschichte
Kötzschen
soll eine slawische Gründung sein, wohl unter fränkischer
Anleitung legten Sorben hier südlich der Geisel ein Straßendorf
an. Bei vielen dortigen Höfen liegen die Giebel der Wohnhäuser
noch heute, ganz in fränkischer Tradition zur Straße hin.
Möglicherweise legten die Bischöfe und Burgherren von Merseburg
bewusst im direkten Hinterland der Pfalz in den Tälern von Klia und
Geisel Dörfer mit slawischer Bevölkerung an. In selber Absicht
sind wohl auch einige der anderen Dörfer hier entstanden, wie
Zscherben und Blösien, eventuell auch Atzendorf.
1012
bestätigt Kaiser Heinrich II. der Merseburger Domkirche zu
Merseburg ältere Schenkungen der Ottonen, darunter auch ein 'cozini',
in welchen Kötzschen wieder erkannt wird. Später in der
Merseburger Bischofschronik wird es als 'Contzi' bezeichnet, in den
Güterverzeichnissen und Kalendarien als 'Kozene'. 1144 kauft
Volkmar, Abt des Kloster St.Petri zu Merseburg ein Vorwerk in
Kötzschen. 1352 wird auch der erste Kötzschener namentlich
genannt, Hans Buse von Kotzene. Dieser, wohl aus der großen Familie
der '(von) Bose', wird das Vorwerk besessen haben und es als kleines
Rittergut betrieben haben. 1377 wird Albrecht Boze 'gesessen zeu
Koczen' genannt, welcher wahrscheinlich sein Sohn ist. Diese
dürften die Stammherren der Adelsfamilie 'von Kötzschen sein,
welche immer wieder in Urkunden auftauchen. Auf ihrem Wappenschilde
zeigen sich zwei mit den abgewandten Bärten aufwärts gekehrte
Schlüssel. Die Familie breitet sich bald auch in andere Dörfer
aus, z.B.nach Reipisch.
Das
Grundstück Florian-Geyer-Straße 44 hat neben der Hofeinfahrt eine
korbbogige Fußgängerpforte mit beiderseitigen Sitzsteinen und
einer Inschrift von 1617. Beachtenswert sind weiter der
zweigeschossige quadratische Taubenturm aus dem 19. Jahrhundert und
der wohl im 18. Jahrhundert angelegte Brunnen.
Quelle: Die Geiseltalchroniken,
Steffan Bruns, Berlin 2016
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