Branderodaseiten

 

 



Ortsgeschichte von Branderoda


Auf der Hochebene südlich des Geiseltals liegt Branderoda, ein Ort der schon immer eher in Richtung Geisel- und Leihatal ausgerichtet war, als zu den anderen -roda-Orten der westlichen Hochebene. Heute ist der Ort auch ein Ortsteil der Stadt Mücheln.

Ortsgeschichte

Branderoda entstand wohl im 12. Jahrhundert, als die letzte große Kolonisationswelle der Region stattfand, in welchem die letzten Wälder gerodet wurden. Diese Rodungen erfolgten oft durch abbrennen der Wälder, daher auch die vielen Ortschaften mit Namen Branderoda/-rode die es gibt. So gesehen würde der Ortsname von der 'Brandrodung' kommen, die die Grundlage des Ortes schuf.

Lokalhistoriker Größler hält es aber auch für möglich, das das Bestimmungswort vom Personennamen 'Brando' abstamme. Ein Branthoho war 1011-1013 Abt von Fulda und, eventuell derselbe, 1023-1036 Bischof von Halberstadt. Er könnte der Initiator zu der Anlage der Rodedörfer bei Mücheln sein. Tatsächlich dürften die Dörfer hier vor dem 12. Jahrhundert gegründet worden sein, mindestens im 11. Jahrhundert.

Ortszentrum und Kern der Ortsentstehung dürfte das große Rittergut im Westen des Ortes sein, als welchem im Nordosten ein deutsches Straßendorf und wohl später südöstlich, noch ein zweites Straßendorf angebaut wurde.

Erst im Jahr 1159 wird im Naumburger Urkundenbuch der Ort erstmals genannt. Weitere Nennungen erfolgen nach Krahl 1359, 1366, 1375, 1383 und 1399. 1400 erfolgte in einem Zinsregister des Bistums Halberstadt eine weitere Erwähnung der Gemeinde.

Das Rittergut hat als Gutshof bis in heutige Zeit überlebt, zu der weitläufigen Anlage gehört auch ein Park. Das Gutshaus selbst weist eine aufwendige barocke Fassade auf, auch die Innenausstattung ist in weiten Teilen noch im barocken Stil erhalten.

1589 lebten 28 besessene Mann im Ort, darunter 5 Anspänner und 23 Hintersassen. Die Ober- und Erbgerichte im Dorf und Feld gehörten dem Besitzer des im Ort befindlichen Rittersitzes. 1589 war dies Nicol Schlegel. Dann wechselte er zu den von Benndorf, wo er bis 1630 verblieb. Weitere Besitzer waren Christian Felgenhauer, H.G.Adams von Löben, Anna Dorothea von Ponickau und Chr. Römer.

Bis 1815 war Branderoda ein Amtsdorf des sächsischen Amtes Freyburg und gelangte dann an Preußen. Vor 1952 gehörte der Ort zum damaligen Kreis Querfurt. Von 1952 bis 1994 gehörte die Gemeinde zum Landkreis Nebra. Seit der Kreis- und Gebietsreform 1994 liegt er im Landkreis Merseburg-Querfurt bzw. seit 2007 im Saalekreis. Am 1. Januar 2006 erfolgte die Eingemeindung nach Mücheln.



Quelle: Die Geiseltalchroniken, Steffan Bruns, Berlin 2016

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