Zusatzseiten zum OFB-Projekt Zorbau



Einst am Hang oberhalb des Zusammenflusses von Geisel und Stöbnitz gelegen, ist der Ort heute nicht mehr vorhanden. Wer ihn heute sucht, kann dessen Lage unmittelbar nördlich der Marina Mücheln im Geiseltalsee festmachen

Ortsgeschichte

Zorbau könnte eine fränkisch-wendische Gründung im Umfeld der Müchelner Burg gewesen sein. Die Dorfform als Sackgassendorf und auch die Giebelstellung der Häuser ist jedenfalls eine typisch fränkische, aus karolinigischer Zeit. Mit der Endung -au könnte es aber auch gut eine germanische oder eher deutsche Gründung sein.

Uda, die Schwester der Pfalzgrafen von Goseck und Gräfin von Sommerseburg, verstarb 1088 bei ihrer 'curtis', bei ihrem Hofe Zorbau, womit wahrscheinlich das Rittergut Eptingen gemeint ist. 1275 erfolgt als Zurbowe die erste gesicherte Nennung des Ortes. Agnes, Markgräfin von Brandenburg, und Magnus, Herzog von Braunschweig, schenken dem Kloster Kaltenborn 1327 'alles Recht was sie in Zorbau bei Mücheln haben', mit allen Zinsen und Nießbrauch. Es wird erst als 'Zorbowe', aber auch 'Tzorbouwe' bezeichnet. Der Ortsname soll nah einigen Lokalhistoriker somit direkt auf die Sorben hinweisen

Ab Mitte des 13. Jahrhunderts verschärfte sich der Konflikt der landesherrlichen Obrigkeit mit den Rittern derer von Knute, welche sich in dieser Zeit dem Raubrittertum verschrieben hatten. Die von Knute legten darauf zahlreiche Befestigungen an, so in Zorbau, Schnellroda und Kirchscheidungen, aber auch Kirche und Kirchhöfe wurden von ihnen befestigt. Als die von Knute einer militärischen Übermacht unterlegen sind, müssen all deren Befestigungen wieder geschliffen werden.

 

Quelle: Die Geiseltalchroniken, Steffan Bruns, Berlin 2016

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