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Die Kirche
In früherer Zeit war
Schotterey, zusammen mit dem östlichen Teil Schottereys, dem Dorf Froh(en)dorf, zum Lauchstädter Vorort St.
Ulrich eingepfarrt. Im Jahre 1537 wurde Schotterey der
Kirchengemeinde zu Lauchstädt eingegliedert, bis es 1813 zu
Großgräfendorf kam, und zwar als Filial. Trotzdem hatte der Ort
seine eigene Kirche, welche sich noch heute als großteils
romanisch, zeigt. Einen gotisierenden Umbau erhielt sie 1489/99, an
der Südmauer der Kirche befindet sich noch heute eine kaum
leserliche Inschrift mit der Jahreszahl '1499', welche auf dem Umbau
des älteren Vorgängerbau zur heutigen Kirche verweist. Jedenfalls
werden die aus Bruchsteinen errichteten Grundmauern dem 13.
Jahrhundert zugeordnet und dürften daher selbst schon einen
Vorgängerbau ersetzt haben.
1537
wird die Kirche als Kapelle erwähnt und während der Amtszeit des
Bischofs Sigismund von Lindenau wurde im Jahre 1543 durch den Pastor
Hieronimus Claußner aus Lauchstädt die Reformation hier
eingeführt. Aus den Kirchenbüchern kann man erfahren, dass um das
Jahr 1590 die Seelsorge von Pastor Schirrwolf aus Lauchstädt
ausgeübt wurde, den der Schulamtsdiener Nikolaus Bule in seiner
Tätigkeit unterstützte.
1620
wurde die Kirche erheblich umgestaltet, wie man an den gepaarten
Rundbogenfenstern aus dieser Zeit sehen kann. Die Altarplatte ist
aber bedeutend älter und könnte dem hochmittelalterlichen
Vorgängerbau entstammen. Ein Taufstein, ersichtlich durch eine
Inschrift aus dem Jahr 1589, hat sich im Garten des Rittergutes
(ehemaliges Schlegelsches Gut) gut erhalten. Der Saalbau besitzt im
Westen einen typischen Querturm und geraden Chorabschluß. Der
Innenraum wird mit einem Tonnengewölbe als Decke nach oben
abgeschlossen. Die Inneneinrichtung stammt großteils aus dem 19.
Jahrhundert. Im Osten des Kirchenschiffes wurde später eine
Sakristei angebaut.
1923
war die Gemeinde in der Lage, ihre im 1.Weltkrieg abgenommenen drei
Turmglocken durch drei neue Stahlglocken zu ersetzen, welche durch
Spenden finanziert wurden und in feierlicher Weise in Betrieb
genommen wurden. 1972 musste der aufwendige Dachreiter entfernt
werden.
Quelle:
Die Geiseltalchroniken, Steffan Bruns, Berlin 2016
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